11.12.2025

UVM fordert von Regierung weitergehende Reformen in der Renten- und Pflegeversicherung

Foto von Steve Buissinne auf Pixabay

Verband warnt vor den geplanten Reformen in der gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung.

Durch die Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors, steigende Pflegebeiträge sowie die jüngst beschlossenen Maßnahmen im Rentenpaket – darunter die dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031– drohen erhebliche Mehrkosten in Milliardenhöhe. Diese Entscheidungen gefährden aus Sicht des Verbandes die finanzielle Stabilität und Belastbarkeit der Sozialversicherungen und führen zu weiteren nicht tragbaren Belastungen für die nachkommenden Generationen.

„Die Vorhaben der Bundesregierung gefährden die finanzielle Belastbarkeit der Rentenversicherung und werden vor allem die nachfolgenden Generationen zusätzlich belasten. Aber wir dürfen den jungen Menschen keine weiteren Schulden mehr aufbürden“, so der Vorsitzende Klaus-Achim Wendel. Der Unternehmer verweist in diesem Zusammenhang auf Berechnungen, wonach die beschlossene Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors sowie zusätzliche Leistungsausweitungen bis 2040 Kosten in dreistelliger Milliardenhöhe verursachen – eine immense Bürde für Beschäftigte, Arbeitgeber und den Standort Deutschland. Darüber hinaus kritisiert der Vorsitzende, dass das Rentenpaket II die wichtigsten finanziellen Faktoren für eine zukunftsfähige Rentenpolitik außen vorlässt. „Wir fordern, dass die Aussetzung des Nachhaltigkeitsfaktors nur eine befristete Ausnahme bleibt – ab 2031 muss das Rentenniveau wieder zurück zu seinem Ursprung“, erklärt Wendel. Auch die weiterhin mögliche abschlagfreie Frührente wird seitens der Vorsitzenden scharf kritisiert: „Als Teil einer Reform, die auch für die kommenden Generationen gerecht ist, muss die Frühverrentung gestrichen werden.“

Neben den Rentenreformen drängt der UVM auch auf ein grundlegendes Umlenken in der Pflegeversicherung. „Die Beitragssätze zur Pflegeversicherung dürfen nicht weiter steigen. Wir brauchen stattdessen ein langfristig tragfähiges Finanzierungskonzept“, fordert Wendel. „Die Pflegeversicherung muss auch weiterhin eine Teilversicherung bleiben. Das bedeutet, Pflegebedürftige würden Eigenanteile leisten, während versicherungsfremde Leistungen wie Rentenansprüche pflegender Angehöriger über den Bundeshaushalt finanziert werden. Nur durch konsequente Reformen können die Lohnzusatzkosten wieder unter 40 Prozent gesenkt werden, was Unternehmen, aber auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nachhaltig entlastet. “

Wendel appelliert im Namen der regionalen Unternehmen an die Bundesregierung, die beschlossenen Maßnahmen noch einmal zu überdenken und stattdessen konsequente Strukturreformen für nachhaltige, generationengerechte Lösungen voranzutreiben.

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Pressesprecherin & Online Kommunikation

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